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Sexismus und Rollenbilder

In unserer Gesellschaft besteht eine Vorstellung darüber, wie Frauen* oder Männer* zu sein haben. Ein typisches Rollenbild für Frauen* ist beispielsweise die Zuschreibung von emotionaler Sensibilität und einer besonderen Eignung für Pflegeberufe oder die Kindererziehung. Ein typisches männliches Rollenbild geht von einer körperlichen Stärke und der besonderen Eignung für handwerkliche Berufe aus.

Diese Zuschreibungen sind problematisch und schränken die individuelle Entfaltungsfreiheit von Menschen ein. Sie bestehen aufgrund jahrhundertealter Vorstellungen, wonach Männer* den Frauen* übergeordnet und als wertvoller angesehen werden. Die Abwertung von Frauen* und damit einhergehende Zuschreibung von angeblich weiblichen Eigenschaften wird als Sexismus bezeichnet. Sexistische Diskriminierungen gibt es in allen Lebensbereichen, wie beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt, wo Frauen* bei gleicher Qualifizierung seltener in Führungspositionen zu finden sind und weniger verdienen. So waren laut dem Statistischen Bundesamt 2020 unter 30% der Führungskräfte weiblich. Im Alltag sind Frauen* überdurchschnittlich oft von häuslicher Gewalt und sexualisierten Übergriffen betroffen. Nach dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben erfährt in Deutschland mindestens jede dritte Frau* im Laufe ihres Lebens Gewalt.

Die feministische Redakteurin Maria beschäftigt sich mit diesen Themen in ihrem YouTube-Kanal „Auf Klo“. Im folgenden Video geht sie auf das Thema Zweigeschlechtlichkeit ein. Auch die gesellschaftliche Annahme von einer klaren Zuordnung jedes Menschen als entweder weiblich oder männlich ist problematisch und schränkt die Freiheit von denjenigen Personen ein, die sich darin nicht wiederfinden:

Infobox: Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung

Die Geschlechtsidentität ist eine individuelle Angelegenheit und muss nicht bei jedem Menschen „weiblich“ oder „männlich“ sein. Es gibt Menschen, die sich mit keinem der beiden Geschlechter identifizieren und ihr Geschlecht als nicht binär oder genderqueer bezeichnen. Andere Menschen fühlen sich dem Geschlecht, dass ihnen nach der Geburt zugewiesen wurde nicht wohl und outen sich als transgeschlechtlich. So fühlt sich eine Transfrau als Frau*, obwohl ihr das männliche Geschlecht zugewiesen wurde.

Manche Menschen werden mit nicht eindeutig weiblichen oder männlichen Geschlechtsmerkmalen geboren und als intergeschlechtliche Menschen bezeichnet. Im folgenden Video berichten Audrey und Luca von ihren Erfahrungen als intergeschlechtliche Menschen:

Weitere Infos über Geschlechtsidentität können hier nachgelesen werden:
https://genderdings.de/gender/geschlechtsidentitaet

Die Geschlechtsidentität hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, die bei jedem Menschen wiederum eine individuelle Angelegenheit ist. Da gibt es unter andrem: Hetero-, Homo-, Bi- und Asexuell. Weitere Infos dazu finden sich hier:
https://genderdings.de/sexualitaet-und-liebe/sexuelle-vielfalt

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